Fotografieren bei wenig Licht

Der Herbst steht in den Startlöchern und macht uns jede Menge Vorfreude auf bunte Blätter und stimmungsvolle Spaziergänge. Wer diese besondere Atmosphäre mit der Kamera einfangen möchte, sollte einige Tipps beherzigen.

Gerade abends wird es nun schneller dunkel, die perfekten Lichtverhältnisse bleiben nicht lange erhalten. Doch gerade das kann ganz besondere Bilder ermöglichen, wenn man die veränderten Bedingungen zu nutzen weiß. Wir haben an dieser Stelle einige Empfehlungen für die Fotografie mit wenig Licht zusammengetragen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Tipps zur Kameraeinstellung 

Bei schwierigen Lichtverhältnissen sollten Sie die Blende möglichst weit öffnen (also eine niedrige Blendenzahl einstellen). So gelangt mehr Licht in die Kamera, was wiederum eine kürzere Belichtungszeit ermöglicht. Damit reduzieren sie die Gefahr von verwackelten Bildern und verwischten Bewegungen. Achtung: Je größer die Blendenöffnung, desto weniger Tiefenschärfe erhalten Sie. Objekte werden dann nur noch in einem bestimmten Entfernungsbereich scharf abgebildet. Das kann aber, gerade in der Porträtfotografie, sogar gewünscht sein. Sie können die Person in den Fokus rücken und vor einem weichen, stimmungsvollen Hintergrund abbilden, der dennoch die Situation wiedergibt.

Verwackelte Bilder vermeiden 

Wenn Sie trotz großer Blende noch zu wenig Licht mit der Kamera einfangen, kann es helfen, den ISO-Wert zu erhöhen. Dieser Wert bestimmt, wie empfindlich der Sensor der Kamera auf Licht reagiert. Sie werden merken, dass mit einem höheren ISO-Wert die „Körnigkeit“ des Bildes zunimmt. Diese etwas verrauschte Optik geht aber oft als künstlerischer Effekt durch und ist immer noch besser zu korrigieren als ein verwackeltes Bild. 

Weitere Möglichkeiten gibt es je nach Kamera. Sie können die Option „Serienaufnahme“ nutzen, um so die Chance auf ein scharfes Bild zu erhöhen. Ein Stativ oder ein automatischer Bildstabilisator sind ebenfalls sehr hilfreich, um die eigenen Bewegungen auszugleichen und schärfere Bilder zu erhalten. Einige Kameras bieten die Funktion an, automatisch mehrere Bilder zu einer möglichst optimal beleuchteten Aufnahme zu kombinieren. 

Wertvolle Lichtquellen finden

Immer gilt: Machen Sie sich zunächst mit der Umgebung vertraut. Selbst in dunkleren Situationen gibt es meist noch verbliebene Lichtquellen (letzte Sonnenstrahlen, Straßenbeleuchtung) die Sie sich unbedingt zunutze machen sollten. Für Porträtfotos können Sie die Person gezielt dort positionieren. 

Experimentieren Sie mit verschiedenen Belichtungszeiten, Blenden-, und ISO-Werten und denken Sie auch daran, dass Sie Ihre Bilder zu Hause noch bearbeiten können. Dazu sollten Sie idealerweise im Rohdatenformat (auch RAW-Format genannt) fotografieren. So haben Sie am PC die größten Spielräume in der nachträglichen Optimierung.