Das Bild zeigt eine Wildkatze im Schnee.

Tierporträt: Die Europäische Wildkatze

Rehe, Hirsche und Wildschweine zählen zu den bekannteren Bewohnern hiesiger Wälder. Doch auch andere Wildtiere tummeln sich im Dickicht der Bäume. So zum Beispiel die europäische Wildkatze, die auf leisen Tatzen durchs Unterholz pirscht und sich ihrer ahnungslosen Beute unbemerkt nähert. Die europäische Wildkatze sieht zwar der weit verbreiteten Hauskatze zum Verwechseln ähnlich, ist jedoch eine durch und durch eigenständige Tierart. Erfahren Sie hier, welche Unterschiede es zwischen der Wild- und der Hauskatze gibt. Lesen Sie außerdem, wo die wilden Katzen in Deutschland bestaunt werden können und welches Fernglas sich für Ihre Beobachtungen ideal eignet.

Ein kurzer Steckbrief: Die Europäische Wildkatze

Anders als oft vermutet, stammen unsere Hauskatzen nicht von der heimischen Wildkatze ab. Hauskatzen sind ursprünglich aus der afrikanische Falbkatze hervorgegangen, die sich von Natur aus weniger Menschenscheu verhält und somit leichter zu zähmen ist. Doch in den einsamen Wäldern Europas streift der wilde und scheue Zwilling des Haustigers immer noch umher. Obwohl die europäische Wildkatze mit einer Körpergröße von 41 bis 90 Zentimen zu den eher kleineren Waldbewohnern zählt, ist sie durch ihre feinen Bewegungen und ausgeprägten Jagdgeschick durchaus beeindruckend. Im Folgenden sehen wir uns die Eigenschaften der Wildkatze sowie ihren typischen Lebensraum etwas genauer an.

Aussehen

Die Europäische Wildkatze (Felis slivestrise) wirkt im Gegensatz zu der Hauskatze etwas fülliger, was vor allem an ihrem dichteren und längeren Fell liegt. Gerade im Winter wird dieser Unterschied besonders deutlich, da das Fell der Wildkatze zu dieser Jahreszeit noch dicker ist, um das Tier vor der Kälte zu schützen. Bei der Wildkatze handelt es sich um einen sogenannten Pirscher, der sich bei der Jagd möglichst leise und unauffällig verhält, um von der Beute unentdeckt zu bleiben. Deshalb spielt Tarnung eine große Rolle bei der Jagd. Um im Unterholz nicht aufzufallen, hat das Fell eine gelblich-braune bis rötlich-graue Färbung. Zudem ist das Fell der Europäischen Wildkatze getigert, allerdings lassen sich die Streifen unter dem dicken und verwaschenen Fell oft nur schwer erkennen. 

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zur Hauskatze ist aber der Schwanz. Dieser ist bei der Wildkatze weitaus buschiger und breiter und weist am Ende stets eine schwarze Färbung auf. Fühlt sich die Wildkatze bedroht, stellt sie ihre Schwanzhaare auf, um potentielle Feinde in die Flucht zu schlagen. 

Verhalten

Anders als die Hauskatz ist die Europäische Wildkatze sehr scheu und vermeidet jeglichen Kontakt zu Menschen. Durch die sensiblen Sinnesorgane können Wildkatzen mögliche Gefahren bereits früh erkennen. Noch wichtiger ist der Hörsinn aber für die Jagd. Wildkatzen sind nachtaktive Tiere, die erst bei Anbruch der Dunkelheit aus ihrem Versteck kommen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Die Dunkelheit und ihr natürlicher Lebensraum bieten aber oft keine gute Sicht und der kleine Jäger muss sich daher auf sein Gehör für die Lokalisierung der Beute verlassen. Zu der bevorzugten Nahrung von Wildkatzen zählen vor allem Mäuse, die circa 80% des gesamten Speiseplans ausmachen. Aber auch auf Fische und Amphibien haben es Wildkatzen abgesehen. Tagsüber schlafen die Tiere meistens in Wurzelhöhlen, Baumstümpfen und Reisighaufen.

Wie für Katzen typisch, verbringt auch die Wildkatze die meiste Zeit ihres Lebens als ortstreuer  Einzelgänger. Für ihre kleine Größe ist ihr Streifgebiet jedoch erstaunlich groß und im Umfang mit dem des Hirsches  vergleichbar. Die Ortstreue wird jedoch in den ersten Monaten eines jeden Jahres aufgegeben, wenn die männlichen Wildkatzen auf der Suche nach paarungsfähigen Weibchen ihr Streifgebiet vergrößern. Im Frühjahr bringen die Wildkatzen ihre Jungtiere zur Welt, die jedoch nur in den ersten Monaten mütterliche Fürsorge erfahren. Bereits im Spätsommer sind die meisten Jungtiere alleine auf der Pirsch.

Lebensraum 

Einst war die Europäische Wildkatze auf dem gesamten europäischen Kontinent weit verbreitet. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden aber die vielen dichten Wälder Europas für die landwirtschaftliche Produktion gerodet. Damit verkleinerte sich der für die Wildkatze notwendige Lebensraum und die Population begann zu schrumpfen. Das erklärt auch, warum die heutigen Wildkatzen nur noch in einzelnen Teilen Europas vorkommen. Zum Überleben brauchen sie nämlich strukturreiche Misch- und Laubwälder, die wenig menschliche Aktivität vorweisen. Solche Bedingungen gibt es leider nur noch in wenigen Regionen Europas. Besonders große Populationen gibt es auf der iberischen Halbinsel, in Italien, dem Balkan und im Westen Frankreichs. In Großbritannien leben Wildkatzen ausschließlich in Schottland. Aufforstungsprogramme haben dort die Waldfläche und damit auch den Lebensraum der Wildkatze in den letzten Jahrzehnten erheblich vergrößert.

Wildkatzen in Deutschland

In Deutschland siedelt die Wildkatze vor allem in den Mittelgebirgsregionen. Hier gibt es noch dichte und buschige Wälder, die dem Tier bei der Jagd genügend Deckung bieten; und abgesehen von einzelnen Wanderern suchen Menschen diese Orte selten auf. Besonders in den Regionen Eifel, Taunus  und Pfälzer Wald sowie in den waldreichen Regionen des Harzes gibt es größere Wildkatzen Bestände. Seit den 2000er Jahren sind  kleinere Bestände auch im  Schwarzwald und anderen südlichen Regionen Baden-Württembergs zu finden. Insgesamt wird die Population auf 5.000 bis 8.000 Exemplare geschätzt. Über verschiedene Initiativen gelingt es, dass sich Wildkatzen auch wieder in anderen Regionen ansiedeln, so zum Beispiel im Bayerischen Wald. Inzwischen hat die Umweltorganisation BUND ein großflächiges Projekt gestartet, das bis 2028 in 11 Bundesländern Wälder für die Ansiedlung von Wildkatzen vorbereiten soll. Ist dieses Projekt erfolgreich, könnte sich der Bestand der europäischen Wildkatze in Deutschland deutlich erhöhen.

Wildkatzen beobachten mit dem trophy D 8x42 ED  

Da die scheuen Wildkatzen zurückgezogen in Wäldern leben, ist eine Beobachtung der Tiere in  freier Wildbahn  sehr unwahrscheinlich. Statt in ihrer natürlichen Umgebung kann man sie aber in einem der zahlreichen Wildparks Deutschlands bestaunen. Die verschiedenen Konzepte der Wildparks achten darauf, dass die getigerten Bewohner viele Versteckmöglichkeiten und einen großen Freiraum haben. Gute Beispiele dafür sind der Wildpark Klaushof in Bayern, der Wildpark “Alte Fasanerie” in Hessen oder das Pfaffengut Plauen. Das Gehege der Wildkatzen muss aber natürlich besonders groß und weitläufig sein, was eine Beobachtung mit den bloßen Augen oftmals erschwert. Um die zahlreichen Details und feinen Bewegungen der Wildkatzen genau beobachten zu können, ist das Fernglas trophy D 8x42  von Eschenbach Optik ideal geeignet.

Das strapazierfähige Universal-Fernglas liefert auch bei schlechten Lichtverhältnissen, zum Beispiel während der Dämmerung, helle und farbtreue Aufnahmen. Dank des hellen und extra-großen Sichtfelds des Fernglases nehmen Sie den Detailreichtum der Wildkatzen in voller Gänze wahr. Die hochwertige Weitwinkeloptik ermöglicht zudem das Beobachten von sich bewegenden Objekten, was besonders bei den flinken Bewegungen der Wildkatze wichtig ist. Auch bei schlechtem Wetter müssen Sie mit dem trophy D 8x42 nicht auf Ihre Entdeckertour im Wildpark oder Wald verzichten, denn das Fernglas ist absolut wasserdicht und lässt sich somit bei jeder Wetterlage verwenden.

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Titelbild von Skyler Ewing auf Pexels