Teleskop vor einem rosa Himmel mit Wolken und der Kulisse einer Stadt

Die Geschichte des Teleskops

Der Begriff Teleskop kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie “ein Ding, mit dem man in die Ferne schauen kann”. Obwohl Glaslinsen schon vor langer Zeit in China entwickelt wurden und man ab dem 13. Jahrhundert Brillen in Europa produzierte, ist das Erfindungsjahr des Teleskops erst im 17. Jahrhundert zu datieren. Wir stellen Ihnen die Entwicklung des Teleskops im Laufe der Geschichte vor. 

Was ist ein Teleskop?

Ein Teleskop, auch als Fernrohr bezeichnet, ist ein optisches Instrument. Meistens werden Teleskope zur Beobachtung von Himmelskörpern wie Sternen oder Planeten genutzt, da sich der Sternenhimmel durch die hohe Vergrößerung besonders detailreich betrachten lässt. Teleskope unterscheiden sich von Ferngläsern, da ein Teleskop eine deutlich höhere Vergrößerung von Objekten ermöglicht und deshalb für andere Zwecke genutzt wird als ein Fernglas.

Wie funktioniert ein Teleskop?

Es gibt verschiedene Arten von Teleskopen, die sich auch in ihrer Funktionsweise unterscheiden. Das grundlegende Prinzip ist jedoch immer gleich: Das Teleskop sammelt und bündelt elektromagnetische Wellen (sichtbares Licht). Dieses Licht trifft auf eine Linse oder einen Spiegel und wird an einem Brennpunkt gebündelt. Es entsteht ein Zwischenbild, welches durch ein Okular vergrößert und für unsere Augen sichtbar gemacht wird. Durch diese Funktionsweise ermöglichen Teleskope eine hohe Vergrößerung, auch von weit entfernten Objekten.  

Wer hat das Teleskop erfunden?

Bis heute ist man sich nicht sicher, wer als Erstes mit einem Teleskop in den Himmel schaute. 1608 präsentierte der deutsch-niederländische Brillenmacher Hans Lippershey erstmalig eine Erfindung, die einem Fernglas ähnelte: Er befestigte eine Sammellinse in einer Röhre aus Holz, Pappe oder Leder in einer bestimmten Entfernung von einer Zerstreuungslinse und entwickelte so eine vergrößernde “Fernröhre”. Damit ist er als Erfinder des ersten Fernrohrs bekannt.

 

Galileo Galilei und das holländische Fernrohr

Der Wissenschaftler Galileo Galilei hörte von der Erfindung und baute sie ein Jahr später in Venedig nach. Damit gelang ihm ein astronomischer Durchbruch: Mit seinem Teleskop war eine 20-fache Vergrößerung möglich. 

Zu Beginn nutzte man das Teleskop, um feindliche Schiffe zu erkennen. Dann richtete Galileo seinen Blick in den Himmel. Er entdeckte unter anderem die Mondkrater und Venusphasen. Außerdem lieferte er handfeste Beweise für das heliozentrische Weltbild, nach dem sich nicht die Erde, sondern die Sonne im Zentrum unseres Systems befindet.

Zu dieser Zeit hatten Wissenschaftler noch verstärkt mit unsauber geschliffenen Linsen und Lufteinschlüssen zu kämpfen. Die Bilder waren also häufig unscharf und erschienen in schlechtem Licht. Problematisch war auch das kleine Gesichtsfeld des Fernrohrs. Den Mond konnte Galileo beispielsweise nur zu einem Viertel sehen.

 

Johannes Kepler und das astronomische Fernrohr

Als Erfinder des astronomischen Fernrohrs gilt der Deutsche Johannes Kepler. Er benutzte als Okular eine bikonvexe Linse, wodurch die Bilder beim Keplerschen Teleskop auf dem Kopf standen. Darin unterschied er sich von Galileo. Dass die Bilder falsch herum zu sehen waren, erwies sich in der Astronomie als unproblematisch. Die Geräte waren allgemein länger und zeigten einen besser ausgeleuchteten und größeren Bildausschnitt. Bis heute beruhen alle Sternwarten  auf diesem Prinzip. Die Bilderzeugung erfolgt durch Brechung, weswegen von einem “Refraktor” gesprochen wird.

 

Isaac Newton und das Newton-Teleskop

1668 verbesserte der englische Physiker und Astronom Sir Isaac Newton das Keplersche Teleskop, indem er mit einem Wölbspiegel arbeitete und so Farbfehler umgehen konnte. Das Newton-Teleskop wird aufgrund seiner Funktionsweise auch Spiegelteleskop genannt. 

 

Friedrich Wilhelm Herschel und das Spiegelteleskop

Friedrich Wilhelm Herschel, ein deutsch-englischer Astronom, baute 1781 das bis dato größte Spiegelteleskop und entdeckte damit noch im selben Jahr den Planeten Uranus. 

Auch danach verfeinerte sich die Spiegeltechnologie stetig: 1949 konnte man mit einem in den USA aufgestellten Spiegelteleskop Objekte in etwa 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung beobachten. Ab 1990 wurden Weltraumteleskope in die Erdumlaufbahn gebracht, um andere Galaxien vor die Linse zu bekommen.

 

Gemeinsam im Weltraum: NASA und ESA entwickelten das Weltraumteleskop Hubble

1990 startete das von der NASA und der ESA entwickelte Weltraumteleskop Hubble ins All. Seinen Namen hat es von dem US-amerikanischen Astronom Edwin Hubble, welcher die Expansion des Universums entdeckte. Es fängt elektromagnetische Wellen ein und liefert uns so seit über 30 Jahren beeindruckende Aufnahmen aus dem Weltall. Diese Aufnahmen helfen Wissenschaftlern dabei, den Weltraum immer besser zu erforschen.

Eine besonders wichtige Rolle in der Geschichte des Hubble-Weltraumteleskops spielt der US-amerikanische Astrophysiker Lyman Spitzer: Mit seiner Forschung ebnete er den Weg für die Entwicklung des Weltraumteleskops.

Unendliche Weiten mit dem James-Webb-Weltraumteleskop

Das James-Webb-Weltraumteleskop ist der Nachfolgerdes Hubble-Teleskops. Es befindet sich rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und kreist mit ihr um die Sonne. Ähnlich wie das Weltraumteleskop Hubble nutzt es die von astronomischen Objekten ausgehende Infrarotstrahlung für die Entstehung seiner Bilder. Das Teleskop startete am 25. Dezember 2021 ins All, im Juli 2022 wurden die ersten Farbbilder veröffentlicht. Forscher und Astronomie-Liebhaber sind begeistert, denn das James-Webb-Teleskop liefert faszinierende, detailgetreue Aufnahmen und übertrifft damit sogar die Qualität der bisher bekannten Aufnahmen des Hubble-Teleskops. Besonders atemberaubend sind die detaillierten Aufnahmen des beliebten Motivs der “Säulen der Schöpfung”.

 

Sie haben Lust bekommen, selbst einmal den Blick in den Himmel zu wagen? Viele kosmische Highlights können Sie auch mit dem Fernglas hervorragend sehen. Je nach Jahreszeit bieten sich dafür der Orionnebel im Winter, die Jupitermonde im April oder der Supermond im Perigäum im August an. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Ferngläser eine deutlich geringere Vergrößerung haben und auch anders aufgebaut sind als Teleskope, bei denen das gezeigte Bild auf dem Kopf steht. Mehr zu den Unterschieden, Anwendungsbereichen und Beobachtungsempfehlungen lesen Sie in unserem Artikel Fernglas vs. Teleskop.

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Foto von Matthew Ansley auf Unsplash