Wie viele Namen hat der Mond?

Schon seit Jahrhunderten sind die Menschen vom Mond fasziniert. Das zeigt sich aber nicht nur in Redewendungen wie “hinter dem Mond leben” oder “in den Mond gucken” – auch der Mond selbst hat im Volksmund zahlreiche Namen erhalten. Ein Grund dafür ist, dass viele Kulturen in der Vergangenheit ihre Zeitrechnung nach der Länge der Mondzyklen ausgerichtet hatten. Während unser heutiger Kalender an das Sonnenjahr angelehnt ist, haben unsere Vorfahren in Mondphasen gerechnet. Deshalb stammen die Worte “Monat” und “Mond” auch vom selben indogermanischen Begriff mēnōt- ab. Außerdem erhielt jeder Mondzyklus einen Zusatz, der sich an jahreszeitlichen Besonderheiten oder wichtigen Ereignissen orientierte. Welche Monde Sie im Laufe eines Kalenderjahres mit dem Fernglas entdecken können, lesen Sie hier.

Alte Mondnamen und ihre Bedeutung

Januar-Vollmond: Hartung, Eismond

Der Begriff “Hartung” stammt von “Hartman”, also dem “Hartmond” ab und orientiert sich, ebenso wie “Eismond” an der winterlich gefrorenen Erde. 

Februar-Vollmond: Hornung

Eine der vielen Theorien für den überlieferten Mondnamen “Hornung” ist, dass Rotwild im Februar sein Geweih (also die Hörner) abwirft.

März-Vollmond: Lenzmond

Manchem ist der alte Begriff “Lenz” für Frühling vielleicht noch ein Begriff. Und da auch heutzutage (auf der Nordhalbkugel) der Frühlingsanfang noch immer auf Termine um den 20. März herum fällt, liegt die Bezeichnung “Lenzmond” nahe.

April-Vollmond: Ostermond

Für den April-Vollmond ist die Bezeichnung “Ostermond” überliefert. Auf der nördlichen Halbkugel wird das Osterfest nach christlichem Brauch traditionell am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühjahrsanfangs gefeiert. 

Mai-Vollmond: Wonnemond

Der Vollmond im Mai hat einen sympathischen Namen: Abgeleitet vom althochdeutschen Wort wunni für Freude – vielleicht über den nahenden Sommer – nannte man ihn den “Wonnemond”. Davon leitet sich auch der heute noch gängige Begriff des “Wonnemonat” Mai ab.

Juni-Vollmond: Brachmond

Da die Mondphasen besonders für die Landwirtschaft bedeutsam waren, leitet sich der Name “Brachmond” wahrscheinlich von der Dreifelderwirtschaft ab. Hier blieb immer einer der drei Flussabschnitte für ein Jahr lang unbestellt. Im Juni wurde auf diesem “Brachfeld” dann neu gesät.

Juli-Vollmond: Heumond

Auch der überlieferte Name für den Juli-Vollmond stammt aus der Landwirtschaft, da um diese Zeit immer die für das Vieh so wichtige Heu-Ernte stattfand.

August-Vollmond: Erntemond

Auf die Heuernte folgte das Einbringen des Getreides, was dem Vollmond im August den Namen “Erntemond” verliehen hat. Da nun der kürzeste Abstand zur Tag-und-Nacht-Gleiche besteht, scheint der Mond in diesen Nächten besonders hell. So konnten Erntearbeiten auch noch in der Nacht erledigt werden.

September-Vollmond: Herbstmond

Im September stehen die Tag-und-Nacht-Gleiche (Äquinoktium) und der Übergang in den kalendarischen Herbst an, die dem September-Vollmond den Namen “Herbstmond” oder “Herbsting” gaben.

Oktober-Vollmond: Weinmond

Schon Martin Luther bezeichnete den Vollmond im Oktober als “Weinmond”, da in diesem Monat traditionell die Weinlese stattfindet. Den Neumond im Oktober nennt man deshalb übrigens auch “Weinschein”.

November-Vollmond: Nebelmond, Windmonat

Nebel und November – das scheint zusammenzugehören. Kein Wunder also, dass auch der November-Vollmond als “Nebelmond” oder “Nebelung” bezeichnet wird. In Anlehnung an die Herbststürme ist außerdem der Begriff “Windmonat” überliefert.

Dezember-Vollmond: Julmond

Abgeleitet vom germanischen jehwla- für “dunkel” feierte man im Dezember das Julfest, die germanische Wintersonnenwende. Und auch der Vollmond im Dezember hat deshalb den Namen “Julmond” erhalten.

Blue Moon: Der dreizehnte Vollmond

Bei zwölf Monaten sollte man meinen, dass es auch zwölf Vollmonde gibt. Da unser heutiges sonnenbasiertes Kalenderjahr jedoch nicht mehr genau den zwölf Mondzyklen entspricht, steht der Vollmond in manchem Jahr 13 Mal am Himmel. Der zusätzliche Mond wird dann als “Blue Moon” bezeichnet – ohne, dass er tatsächlich blau ist.

Die dreizehn Monde mit dem Fernglas entdecken

Rund ums Jahr stellt der Vollmond ein beliebtes Beobachtungsobjekt dar. Vor allem mit einem Fernglas haben Sie perfekte Sicht auf den Himmelstrabanten.

Gerade zur Mondbeobachtung kann so gut wie jedes Fernglas verwendet werden. Je größer die Objektivlinsen sind (am besten 32 oder 42 mm), desto eindrucksvollere Blicke können Sie auf den Vollmond werfen. Aber auch die besonders kleinen Faltferngläser wie dasclub® 10 x 25 sowie Gläser mit einem mittleren Objektivdurchmesser wie das adventure D 8 x 42 oder das trophy® D 10 x 42 ED sind gut geeignet, um den Vollmond in seiner ganzen Schönheit zu bewundern. Der Vorteil: Diese Gläser sind auch gute Allrounder, die Sie für die unterschiedlichsten Beobachtungen nutzen können.

Sind Sie noch auf der Suche nach dem passenden Fernglas, um in den kommenden Monaten den Wein-, Nebel- oder Julmond zu entdecken? Bei einem Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe können Sie alle Gläser testen, die sich für die Mondbeobachtung eignen.

 

 

Foto von Lucas Pezeta