Bild vom Mond am Horizont

Warum ist der Mond heute so groß?

Vielleicht haben Sie das auch schon einmal beobachtet: Wenn der Mond knapp über dem Horizont steht, wirkt er oft besonders groß. Aber wie kann das sein? Nicht etwa die Tageszeit oder die Position des Mondes haben damit zu tun – denn es handelt sich bei dieser Erscheinung um eine optische Täuschung. Wir erklären Ihnen, was es mit diesem Phänomen auf sich hat und wie Sie es mittels Kamera und Fernglas enttarnen können.

Wie groß ist der Mond?

Mit einem Durchmesser von etwa 3474 Kilometern ist der Mond etwa so groß wie ein Viertel unserer Erde. Oftmals scheint es uns jedoch so, als sei der Mond größer. Das liegt daran, dass seine Entfernung zur Erde “nur” etwa 384.400 Kilometer beträgt. Dadurch wirkt er von der Erde aus ähnlich groß wie die Sonne. Zum Vergleich: Die Sonne ist etwa vierhundert mal weiter von der Erde entfernt als der Mond. 

Warum wir den Mond unterschiedlich groß wahrnehmen

In verschiedenen Situationen nehmen wir die Größe des Mondes oft unterschiedlich wahr. Besonders bei Vollmond oder gar  Supermond  wirkt dieser in einer horizontnahen Position oft deutlich größer als sonst. Woran liegt das?

Die Mondtäuschung: die Perspektive zählt

Bei der Mondtäuschung handelt es sich um eine optische Täuschung. Sie lässt den Mond größer erscheinen, wenn er direkt über dem Horizont steht. In Wahrheit ist es aber so, dass der scheinbare Durchmesser des Mondes bei Sonnenaufgang und -untergang etwas kleiner ist. Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, die dem Phänomen auf den Grund gehen.

Ponzo-Illusion

Ein Erklärungsansatz für die Mondtäuschung liefert die sogenannte Ponzo-Illusion. Die geometrisch-optische Täuschung wurde nach dem italienischen Psychologen Mario Ponzo benannt, welcher die Illusion 1928 entdeckte. Sie besagt, dass wir die Größe von Objekten entsprechend der Größe von umliegenden Objekten wahrnehmen. In unserem konkreten Fall heißt das: Der horizontnahe Mond wird von unserem Gehirn automatisch mit der Größe irdischer Objekte wie Bäumen, Häusern und Autos verglichen.  

Himmels-Illusion

Der muslimische Gelehrte Alhazen (Abu Ali al-Hasan ibn al-Haitham) äußerte zu Zeiten der Antike einen weiteren möglichen Erklärungsansatz für die Mondtäuschung. Diesem Ansatz zufolge überschätzt unser Gehirn den Abstand von Erde und Horizont, wenn sich irdische Objekte wie Häuser oder Bäume dazwischen befinden. Das sorgt für eine vergrößerte Wahrnehmung des Mondes.

 

Mond im Größencheck

Sie möchten der Sache auf den Grund gehen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Mondtäuschung zu umgehen.

Mondtäuschung mit Foto entlarven

Auch wenn es nicht immer einfach ist, ein gutes Foto vom Mond zu schießen: Mit der Hilfe einer Kamera können Sie die Mondtäuschung ganz einfach enttarnen. Machen Sie hierfür zwei Fotos des Mondes. Das erste Foto sollte den Mond in einer Situation abbilden, in der Sie ihn als nicht besonders groß wahrnehmen. Schießen Sie ein weiteres Foto, wenn der Mond nah am Horizont steht und auf Sie besonders groß und eindrucksvoll wirkt. Wichtig ist, dass Sie die Zoomfunktion der Kamera nicht nutzen. Schauen Sie sich die Aufnahmen anschließend an. Ihnen wird auffallen, dass der Mond auf beiden Bildern gleich groß ist. Der Grund dafür: Eine Kamera ist für optische Täuschungen nicht empfänglich und wird Ihnen deshalb stets eine wahrheitsgetreue Abbildung des Mondes liefern.

Mondtäuschung mit Fernglas enttarnen

Auch mit dem Fernglas ist es möglich, eine originalgetreue, von optischen Illusionen gelöste Darstellung des Mondes zu bewundern. Optische Hilfsmittel wie zum Beispiel Ferngläser sind für optische Täuschungen nicht empfänglich. Sie zeigen den Mond immer in seiner tatsächlichen, der gewählten Vergrößerung entsprechenden Ausdehnung ab.

Für Ihre Himmel- und Mondbeobachtung lassen sich, abhängig von Ihren Präferenzen, verschiedene Ferngläsern empfehlen. Ob kleines Faltfernglas oder größeres Naturfernglas: Ein Blick auf den Mond lohnt sich mit beiden. Ferngläser wie das adventure D 8 x 42 eignen sich mit ihrem mittleren Objektivdurchmesser sehr gut für Mondbeobachtungen. Aber auch kleine Ferngläser wie das club® 10 x 25 bieten Ihnen bei nächtlichen Lichtbedingungen eine gute Sicht und eine scharfe, farbtreue Abbildung. Um Verwacklungen zu vermeiden, sollten Sie für Ihre Mondbeobachtung am besten ein Fernglas mit 8- oder 10-facher Vergrößerung wählen.

Sie sind noch auf der Suche nach einem Fernglas, mit dem Sie den Mond bewundern können? Dann besuchen Sie doch einen Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe. Hier finden Sie nach ausführlicher Beratung garantiert ein Fernglas, welches genau zu Ihren Bedürfnissen passt.

 

Titelbild von David Besh auf Pexels