Tag der Eisbären: Ihr Lebensraum schmilzt

Eisbären bewohnen die nördlichen Polarregionen, also die Arktis. Zu ihrem Verbreitungsgebiet gehören auch noch Alaska, Kanada und Grönland. Die meisten hocharktischen Bären halten sich das ganze Jahr über an den Küsten oder auf dem Meereis auf. Dort jagen sie Robben, welche den Hauptbestandteil ihrer Nahrung ausmachen. Am liebsten sitzen sie dazu auf Eisschollen und warten, bis eine Robbe zum Atmen auftaucht.

Schmelzende Jagdgründe

Eisbären brauchen demnach zwingend die Eisschollen und das dicke Packeis, um an ihre Nahrung zu kommen. Genau da macht ihnen der Klimawandel (und damit die Erderwärmung) allerdings einen Strich durch die Rechnung. Seit Jahren geht das Eis immer schneller und immer weiter zurück. Den Eisbären schmelzen ihre Jagdgründe unter den Pfoten weg. Gerade die südlicheren Populationen magern immer mehr ab. Sie finden nicht mehr genug Nahrung und müssen von ihren Fettreserven zehren.

Zudem hat ein Forscherteam aus den USA herausgefunden, dass der Energieverbrauch der Bären nicht so niedrig ist, wie man bisher annahm. Der Verbrauch wird sich künftig noch weiter erhöhen, da die Bären längere Strecken zurücklegen müssen, um an Nahrung zu kommen. Manche kommen immer näher an Siedlungen heran, um dort auf den Mülldeponien nach Nahrung zu suchen. Wird ein Eisbär überrascht, kann er angreifen. Es ist also ein weiteres Risiko, dass hungrige Bären bei der Suche nach Nahrung erschossen werden.

Weniger Nachwuchs

In der Beauford See in Alaska und im Nordwesten Kanadas sind die Eisbären seit Beginn des Jahrhunderts bereits um rund 40 Prozent zurückgegangen. Forscher registrieren schon länger, dass die Bären immer weniger Nachwuchs bekommen. Und das ist bei ihrer geringen Fortpflanzungsrate besonders fatal. Sie bekommen erstmals mit vier bis sechs Jahren Nachwuchs und bringen dann bestenfalls alle drei Jahre in der Regel zwei Junge auf die Welt.

Was muss passieren?

Die Erderwärmung einzudämmen und den weltweiten CO2-Ausstoß zu reduzieren, käme auch den Eisbären zugute. Eine weitere große Bedrohung ist die Jagd. In Kanada dürfen Eisbären noch legal geschossen werden. Zwischen 1970 und 2016 starben dort im Durchschnitt 564 Tiere pro Jahr. Weitere Probleme sind der Rohstoffabbau in der Arktis (Öl und Gas), Industrialisierung, Schifffahrt und Schadstoffe im Wasser.