Die Vulkaninsel Surtsey – Land aus Feuer

Am 14. November 1963 gab es eine ganz besondere Geburt, begleitet von Schwefelgeruch, Rauchschwaden und Donnergrollen. Was da südlich von Island das Licht der Welt erblickte, war ein Vulkan.

Geburt einer Insel

Die Entstehung neuer Inseln ist zunächst nichts Außergewöhnliches. Denn dort, wo die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte aufeinandertreffen, sind die Elemente ständig in Bewegung. Immer wieder zwängt sich Magma an die Erdoberfläche. Die meisten dieser Erhebungen werden allerdings wieder von den gewaltigen Wellen des Nordatlantiks verschlungen.

Der Feuerriese

Bei Surtsey war das anders. Der junge Vulkan spuckte unermüdlich Asche, Gesteinsbrocken und Rauch und wuchs währenddessen immer weiter in die Höhe. Seine Maße am dritten Tag: 550 Meter lang, 40 Meter hoch. Zahlreiche Wissenschaftler beobachten das Wachstum dieser neuen Insel mit Ehrfurcht und Neugier. Sie wissen: Wenn der Vulkan sich halten kann und tatsächlich zu einer neuen Insel wird, können sie beobachten, wie auf sterilem Fels neues Leben entsteht. Und tatsächlich wird die Insel immer stabiler. Sie erhält den Namen Surtsey, nach dem Feuerriesen Surtur aus der isländischen Mythologie.

Terra incognita

Surtsey förderte zunächst ein lockeres Material namens Tephra an die Oberfläche. Erst als Lava austrat und erkaltete, wurde dieses Material sozusagen versiegelt. Außerdem sorgte die Hitze aus dem Untergrund dafür, dass sich Asche in Palagonit verwandelte. Dieses Gestein ist hart und konnte den hohen Wellen trotzen.

1964 betreten die ersten Forscher die Insel, die eigentlich noch ein Vulkan ist. Sie müssen extrem vorsichtig sein, denn der Untergrund ist noch nachgiebig - und vor allem heiß. Wer zu lange stehen bleibt, dem schmelzen die Schuhsohlen weg. Ein stehen gelassener Rucksack versinkt halb im Boden.

Willkommen, Flora und Fauna

1967 endet der Ausbruch, Surtsey ist inzwischen 2,7 Quadratkilometer groß. Die ersten Pflanzen siedeln sich an. Es sind anspruchslose, robuste Arten wie Meersenf und Strandhafer. Die Samen kommen mit dem Meerwasser oder dem Wind auf die neue Insel. Mit ihren Wurzeln stabilisieren die ersten Pflanzen den Boden und bieten weiteren Keimlingen die Gelegenheit, zu wachsen. 1975 entdeckt man die ersten Insekten, die wahrscheinlich im Gefieder von Vögeln "angereist" sind.

Und auch sonst haben Vögel einen großen Einfluss. 1986 finden Wissenschaftler erste Nester der Heringsmöwe. Bald darauf können sie weitere Arten wie Silbermöwen und Eissturmvögel beobachten. Sie düngen den Boden mit Exkrementen, Pflanzen- und Fischresten. Rund um die Kolonien wachsen bald deutlich mehr Pflanzen als dort, wo keine Vögel brüten.

Wie geht es weiter mit Surtsey?

So spektakulär der Aufstieg Surtseys auch war - die Insel wird höchstwahrscheinlich nicht von Dauer sein. Die Hälfte ihrer ursprünglichen Fläche ist bereits wieder im Meer versunken. Jedes Jahr holt sich der Atlantik Fläche von der Größe eines Fußballfeldes zurück. Schätzungen besagen, dass die Insel in rund 100 Jahren wieder unter dem Meeresspiegel liegen wird. Bis dahin haben die Wissenschaftler jedoch noch Zeit, um in diesem einzigartigen Labor des Lebens zu forschen.

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Foto: Gilles Messian ( CC BY 2.0