Das Sternbild Herkules und seine Kugelsternhaufen

Am frühsommerlichen Himmel sind die Sterne oft erst gegen Mitternacht zu sehen, da es zwischen der Abend- und Morgendämmerung einen nahtlosen Übergang gibt. Doch es lohnt sich, etwas länger wach zu bleiben, um im Süden einen besonderen Helden der griechischen Mythologie zu entdecken: Das Sternbild Herkules – und mit ihm einige seiner schönsten Objekte, die Kugelsternhaufen M13, M92 und NGC 6229.

Das Sternbild Herkules

Herkules ist im Frühsommer am südlichen Himmel zu finden. Eine gute Hilfestellung leistet dabei das bekannte Sternbild des Großen Bären: Seine sieben hellsten Sterne formen einen Handwagen, dessen Deichsel in Richtung des griechischen Helden zeigt. Auch einfache Sternkarten wie z.B. Stellarium helfen, das Sternbild am Himmel zu lokalisieren. Dank seiner markanten Form ist er leicht auszumachen: Das Sternbild ähnelt einem Trapez mit Verlängerungen an allen vier Ecken und damit einer stilisierten Form des menschlichen Körpers. Und um auf die Stärke des mythologischen Helden hinzuweisen, steht der Fuß auf dem Kopf des Sternbilds Drachen – zumindest, wenn man annimmt, dass Herkules kopfüber am Himmel hängt.

Der Hauptstern des Sternbilds – Ras Algethi (arabisch für “Kopf des Knienden”) – zählt mit einem über 800 mal größeren Durchmesser als die Sonne zu den größten Objekten im Universum. Neben dem hellsten und daher gut sichtbaren Stern Beta Herculis (altgriechisch Kornephoros, “Keulenträger” genannt), ist das Sternbild bei Hobby-Astronomen jedoch vor allem wegen seiner Kugelsternhaufen beliebt.

Kugelsternhaufen 

Wie der Name nahelegt, sind Kugelsternhaufen Ansammlungen von Sternen, die durch den Einfluss der Schwerkraft eine kugelige Gestalt angenommen haben. Ähnlich wie offene Sternhaufen haben sie eine Ausdehnung von etwa 20 bis 50 Lichtjahren, bestehen aber aus deutlich mehr Sternen, mitunter sogar mehreren Millionen! Kugelsternhaufen zeigen sich bei der Beobachtung mit dem Fernglas als “Nebelbällchen”, deren Helligkeit zum Rand hin schwächer wird.

Das Sternbild Herkules besitzt insgesamt drei Kugelsternhaufen: M13, M92 und NGC 6229:

Kugelsternhaufen M13

Am dunklen Himmel ist die kugelige Sternansammlung M13 bereits mit bloßem Auge zu erkennen, in den helleren Sommernächten hingegen ist der Blick durch ein Fernglas notwendig. Der auch als “Herkuleshaufen” bekannte Kugelsternhaufen wurde bereits im Jahr 1714 von einem englischen Astronomen entdeckt und umfasst mindestens 500.000 Sterne.

Kugelsternhaufen M92:

Deutlich weniger bekannt als M13 und von dessen Glanz häufig verdeckt ist M92, der zweite Kugelsternhaufen aus dem Herkules-Sternbild. Das Alter des Haufens wird auf etwa 12 Mrd. Jahre geschätzt, womit er zu einem der ältesten noch existierenden Objekte im Universum zählt. Entdeckt wurde er am 27.12.1777 in Berlin vom Astronom Johann Elert Bode.

Kugelsternhaufen NGC 6229:

Noch unauffälliger als seine beiden Vorgänger ist der Kugelsternhaufen NGC 6229, der im Jahr 1787 vom Astronomen William Herschel entdeckt wurde. Für einen Haufen unserer eigenen Galaxie ist NGC 6229 mit etwa 100.000 Lichtjahren sehr weit von uns entfernt – praktisch am anderen Ende der Milchstraße! Dass er die vierfache Distanz von M13 und M92 besitzt, ist auch der Grund, warum er nicht so hell strahlt, wie die beiden anderen Herkuleshaufen. 

Mit welchem Fernglas können Sie Herkules und seine Sternhaufen entdecken?

Ein Fernglas mit 10-facher Vergrößerung wie z.B. das trophy P 10x50 macht es möglich, das Herkules-Sternbild zu finden. Auch Deep-Sky-Objekte wie Sternhaufen lassen sich mithilfe der Weitwinkeloptik leicht ausmachen. Besonders vorteilhaft für Beobachtungen am sommerlichen Himmel ist der hohe Objektivdurchmesser des trophy P 10x50, mit dem Ihnen auch in der Dämmerung lichtstarke Beobachtungen gelingen. Wenn Sie die Sternhaufen nicht beim ersten Mal entdecken, sollten Sie die Beobachtung an einem anderen Tag wiederholen: Unter günstigen meteorologischen Bedingungen (z.B. bei starkem Wind) ist der Himmel klarer und die milchigen Kugelsternhaufen dank der randscharfen Abbildung des trophy P 10x50 besser zu erkennen. 

Wollen Sie nach Herkules und den Kugelsternhaufen noch weitere Sternbilder mit ihren Besonderheiten entdecken? Dann berät Sie einEschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe gern ausführlich zu den verschiedenen Ferngläsern, die sich für Ihre Bedürfnisse eignen.

 

Bild von Darkmoon_Art auf Pixabay